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Die Bedeutung der Windlastzonen für Eventzelte und Lagerhallen

Eventzelte und Lagerhallen müssen verschiedenen Umwelteinflüssen standhalten, um die Sicherheit der Nutzer und der gelagerten Güter zu gewährleisten. Ein wesentlicher Faktor hierbei ist die Berücksichtigung der Windlastzonen, die in Deutschland gesetzlich festgelegt sind. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung der Windlastzonen für Zeltstrukturen und gibt Einblicke in die spezifischen Anforderungen und Zertifizierungen, die für den sicheren Betrieb notwendig sind.

 

Was sind Windlastzonen?

Windlastzonen sind geografische Gebiete, die auf Basis der durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten und klimatischen Bedingungen definiert werden. In Deutschland sind vier Windlastzonen gesetzlich festgelegt, die im Verhältnis zur Windgeschwindigkeit und weiteren Faktoren wie Geländebeschaffenheit und Höhenstruktur eingeteilt sind. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit der Windlastzone 1 beträgt 22,5 m/sek., Windlastzone 2  mit 25,0 m/sek., Windlaszone 3 mit 27,5 m/sek. und die höchste Windlastzone 4 mit durchschnittlich 30,0 m/sek. Diese Zonen sind entscheidend für die Ermittlung der Windlasteinwirkung auf Bauwerke, einschließlich Zeltstrukturen.

 

Die Windlastzone 4

Die Windlastzone 4 ist die Zone mit den höchsten Anforderungen an die Windlasten. Hier treten Windgeschwindigkeiten von über 30 m/s auf, was einem Basiswindgeschwindigkeitsdruck von 0,56 kN/m² entspricht. Diese Zone umfasst vor allem Küstenregionen wie Schleswig-Holstein, die Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern und die niedersächsische Nordseeküste. In diesen Gebieten sind Zeltstrukturen enormen Kräften ausgesetzt, die mit Böen der Windstärke 10-12 vergleichbar sind.

 

Auswirkungen auf Zeltstrukturen

Zelte und Leichtbauhallen müssen ähnlich wie feste Bauwerke aus Stahlbeton sicher und stabil geplant werden, um den Windlasten standzuhalten. Besonders in Regionen der Windlastzone 4 bieten Hersteller verstärkte Zeltvarianten an, die den erhöhten Anforderungen gerecht werden.

Die Grundkonstruktion dieser Zelte besteht aus einer stabilen Aluminiumstruktur, die leicht und korrosionsbeständig ist. Für zusätzliche Sicherheit werden verstärkte Stahleinschübe und größere Fußplatten verwendet. Diese Konstruktionen gewährleisten eine hohe Standsicherheit auch bei extremen Wetterbedingungen.

 

Sicherheitsanforderungen und Zertifizierungen

Mit zunehmenden Unwettern und der neuen Norm DIN EN 13782 sind die Anforderungen an Zeltstrukturen gestiegen. Um diesen gerecht zu werden, müssen Zeltverleiher und Bauämter besonders auf die Sicherheit achten. Hierzu gehören TÜV-geprüfte Typenstatiken und ortsbezogene Statiken für Sonderlösungen.

 

TÜV-geprüfte Typenstatik

Alle Hallensysteme namhafter Hersteller besitzen eine TÜV-geprüfte Typenstatik, die zur Einreichung des Bauantrags genutzt werden kann. Für den fliegenden Bau nach DIN EN 13782, der keine Baugenehmigung benötigt, verlangen Bauämter für Zeltstrukturen über 75 qm einen Standsicherheitsnachweis.

 

Praxis: Eventzelte in Windlastzone 4

Für die Anforderungen der Windlastzone 4 bieten Hersteller wie Röder verschiedene Zeltlösungen an. Dazu gehören die H-Line Leichtbauhalle und Großzelte sowie das Partyzelt Holiday und Holiday Bodega, die speziell für kleinere Spannweiten konzipiert sind (bspw. bis 12 m bzw. 10 m Spannweiten).

 

Anforderungen an Bauwerke in Windlastzonen

Die Natur befindet sich im stetigen Wandel, und mit ihr verändern sich auch die Anforderungen an Bauwerke. Früher oft ignorierte Wind- und Schneelastvorgaben sind heute wichtiger denn je. Durch kontinuierliche Überprüfung und Weiterentwicklung bestehender Strukturen wird die maximale Standsicherheit gewährleistet.

 

Beratung und Zertifizierungen

Vor dem Kauf eines Zeltes sollten sich Kunden ausführlich zu den benötigten Zertifizierungen und örtlichen Anforderungen beraten lassen. Hersteller bieten hierzu detaillierte Informationen und individuelle Beratung, um die passenden Konstruktionen für jede Region sicherzustellen.

 

Fazit

Eventzelte und Lagerhallen müssen den Anforderungen der jeweiligen Windlastzone gerecht werden, um Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten. Hersteller wie Röder bieten eine Vielzahl von Lösungen an, die speziell für diese Bedingungen entwickelt wurden. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung und strenge Überprüfung der Strukturen stellen wir sicher, dass Kunden stets die sichersten und zuverlässigsten Zeltlösungen erhalten. Für weitere Informationen und individuelle Beratung stehen unsere geschulten Kundenberater zur Verfügung. Diese helfen dabei, die für die jeweilige Region und Anforderung passenden Zelt- oder Hallensysteme auszuwählen.

 

Autor: Hendrik Neb ist seit Januar 2022 Area Sales Manager North Germany / Scandinavia bei der RÖDER Group, wo er Experte für temporäre und permanente Hallenkonstruktionen sowie professionelle Zelt-Systeme ist. Zuvor war er sechs Jahre als Area Sales Manager Europe North bei HALTEC Hallensysteme GmbH tätig, spezialisiert auf Aluminium- und Stahlhallenkonstruktionen.